Spannendes aus dem Limmattal

Folgende Porträts erschienen
im Limmattaler Tagblatt:
Buchhandlung Scriptum Buchhandlung Scriptum

Buchhandlung Scriptum feierte Geburtstag

Dietikon Buchhandlung Scriptum ist 20 Jahre alt

Dass es eine kleine Buchhandlung schafft, während 20 Jahren die Kunden zufrieden zu stellen, ist nicht selbstverständlich. Aber Mengia Cincera ist immer da für Leserinnen und Leser – eine Buchhändlerin mit Leib und Seele.

Helen Busslinger-Simmen
Seit sie sich erinnern kann, wollte die gebürtige Bündnerin Mengia Cincera Buchhändlerin werden. Es gab aber keine Lehrstelle in der Nähe, so machte sie die kaufmännische Lehre, nicht ohne ihren Berufswunsch aus den Augen zu lassen. Als sie – jung verheiratet – nach Dietikon kam, schaute sie sich nach Buchhandlungen um. In Spreitenbach fand sie eine Halbtagesstelle, die sich gut mit ihren Aufgaben als Hausfrau und Mutter zweier Kinder vereinbaren liess.

Berufsgeheimnis Stammkundschaft

Ihr Berufswunsch liess aber die Leseratte nie mehr los. Während kurzer Zeit betreute sie eine Versandbuchhandlung und lernte dabei eine Menge über den Buchhandel. Gleichzeitig schaute sie sich stets um, wo ein Laden zu mieten wäre. Schliesslich fand sie einen Raum im Haus an der Ecke Bremgartenstrasse/Schöneggstrasse. In Kursen des Buchhändlerverbandes erweiterte sie ihr Wissen, lernbegierig wie sie war. Im Geschäft gelang es Mengia Cincera, eine immer grösser werdende Stammkundschaft aufzubauen: Beim Einkauf der Bücher hat sie sogar die Bücherwünsche ihrer Kundinnen und Kunden im Kopf.

Mengia Cincera: „Heute müssen Buchhändler etwas unternehmen, um die Leute mit Büchern vertraut zu machen.“ Das macht sie mit viel Geschick. Es gibt Frühlingsaktionen, Lesungen und Gespräche in der Buchhandlung, einen Büchertisch am Weihnachtsmarkt und vieles andere. Am meisten freut sie, wenn sie selbst eine Trouvaille macht, die dann in den Medien gross rauskommt.

Lieblingsbuch von Müller-Drossaart

Neu stellen in der Buchhandlung Scriptum bekannte Persönlichkeiten ihr Lieblingsbuch vor. Zur Geburtstagsfeier las der Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart aus dem Buch „Der fliegende Berg“ von Christoph Ransmayr. Die Gäste merkten rasch, dass sich das Buch bestens zum mündlichen Vortag eignet und eine magische Wirkung hat. Man wähnt, einer sitze in einem Nomadenzelt und erzähle seine Geschichte.

Die Gäste in der bis zum allerletzten Platz besetzten Buchhandlung hörten von zwei Bergsteigern, die bis an ihre Grenzen und die der Welt gehen, dorthin, wo Existenz unmittelbar wird. Die Brüder erreichen die höchsten Höhen des Phur-Ri, beim Abstieg kommen sie in einen fürchterlichen Sturm. Sie verlieren sich, finden sich und erleben ihre menschlichen Grenzen in den tobenden Naturgewalten.

Nach der eindrücklichen Lesung war Zeit zum Feiern. Mengia Cincera und „der Vorleser“ erhielten Glückwünsche von allen Seiten.